Hansbert Bertsch (1941–2022)
Die deutsche romanische Sprachwissenschaft hat einen tüchtigen und fleißigen Arbeiter verloren. Hansbert (Hans Albert) Bertsch ist am Neujahrstag 2022 nach langer schwerer Krankheit verstorben. Er gehörte zu den inzwischen selten gewordenen Oberstudiendirektoren / Schulleitern, welche die relative Freiheit ihres Berufs nutzen, um wissenschaftlich zu arbeiten. Wir verdanken Bertsch vor allem die Veröffentlichung einer Vorlesung Eugenio Coserius über das Romanische Verbalsystem (1976) und, ungleich wichtiger, die deutsche Edition der unabhängig voneinander in verschiedenen Sprachen entstandenen, zuvor teilweise noch unveröffentlichten Arbeiten Coserius über das sogenannte Vulgärlatein und die Entstehung der romanischen Sprachen (2008). Wer künftig über diese Themen arbeitet, muss die Positionen Coserius berücksichtigen. Er kann dies nur, indem er die von Bertsch sorgfältig herausgegebenen Texte heranzieht. Auch im Mittelpunkt des der Grundfrage der romanischen Sprachwissenschaft gewidmeten Bandes steht dabei der teilweise durch Hörernachschriften ergänzte Text einer 1961/62 in Bonn und 1965 in Tübingen gehaltenen Vorlesung. Das passt zur Bedeutung der Mündlichkeit in Coserius Lehre. Der polyglotte Sprachwissenschaftler Eugenio Coseriu hat seine Lehrveranstaltungen und seine Vorträge in sehr zeitaufwändigen, nicht selten die Assistenten in die Formulierungsarbeit energisch einbeziehenden Manuskripten vorbereitet. Aber er hat keine dicken Bücher veröffentlicht1. So als teile er, toutes proportions gardées, Platons Vorbehalte gegen die Schriftlichkeit. Hansbert Bertsch machte die verba magistri für jene zugänglich, die sie nicht hören konnten. Er hat auch weitere Arbeiten Coserius veröffentlicht. Zum Beispiel als Übersetzung aus dem Spanischen die Studie „Lateinische und romanische Koordination“, oder als Übersetzungen aus dem Italienischen die Studien „Zur Vorgeschichte der strukturellen Semantik: Heyses Analyse des Wortfeldes ‚Schall‘“, und „System, Norm und Rede‘“. Diese drei Aufsätze finden sich im zweiten Band der Tübinger Beiträge zur Linguistik (1970), die als Grundstein der Tübinger Verlagsgruppe Narr Francke
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Attempto und ihres phänomenalen Erfolgs angesehen werden können.2 Jörn Albrecht hatte also recht, in der Festschrift zum 50. Geburtstag des Verlags (und dem 80. Geburtstag des Verlegers) unter den vier Autoren, die am Anfang der schier unglaublichen Verlagsgeschichte stehen, an erster Stelle Hansbert Bertsch und an vierter Stelle, aber das liegt natürlich nur an der alphabetischen Reihenfolge, den Verleger Gunter Narr zu nennen.3
Hansbert Bertsch hat 1961 in seiner oberschwäbischen Heimat, am Wieland-Gymnasium in Biberach, das Abitur abgelegt und danach in Tübingen ein Studium begonnen, um Französisch- und Lateinlehrer am Gymnasium zu werden. 1964/65 studierte er in Paris. Studienaufenthalte in Perugia, Straßburg und Siena folgten. Bertsch besuchte Kurse in den verschiedensten romanischen Sprachen, lernte aber auch zahlreiche andere Sprachen, soweit das nebenbei möglich ist.4 1971 legte er das Staatsexamen ab, 1974 eine Erweiterungsprüfung im Spanischen. Im Laufe seines langen Studiums arbeitete Bertsch sich gründlich ins Altfranzösische ein, was man damals noch als Einstieg in eine Karriere in der romanischen Sprachwissenschaft ansehen konnte. Nach einer mit der besten Note bewerteten Staatsexamenszulassungsarbeit zu Li Fet des Romains folgten eine längere Beschäftigung mit französischen Übersetzungen des Lucan und Publikationen zu altfranzösischen Textausgaben.5 Seinen Lebensunterhalt verdiente Bertsch damals als Hilfskraft in der Bibliothek des Tübinger Romanischen Seminars. Er hatte dort viel zu tun, denn die regelmäßigen Bleibeverhandlungen Coserius spülten viel Geld in die Bibliothekskasse.6 In dieser Zeit entwickelte Bertsch eine Leidenschaft für das Machen von Büchern. Die nicht wenigen von ihm herausgegebenen Werke sind am Ende dieses Nachrufs aufgezählt. Bertsch konnte bei seiner Arbeit als Herausgeber, wie immer in seinem Leben, auf die Hilfe seiner Frau zählen. Was er als Herausgeber und Übersetzer des Forschungsberichts von Calboli (2011, 2012) geleistet hat, eines Textes, dessen
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Deutsch so oft an Coserius Gebrauch unserer Sprache erinnert, konnte nur ein württembergischer Schwabe schaffen. Hansberts Freunde, die sich in einem Keller in der Tübinger Pfleghofstraße trafen, oder bei Wanderungen auf der Schwäbischen Alb,7 fragten sich manchmal, ob dem Büchernarren der Absprung auf eine feste Anstellung noch gelingen könne. Diese Sorge war unbegründet.
Hansbert Bertsch ging in die Schule, absolvierte, wenn ich die von ihm hinterlassene Übersicht richtig deute, 1972-74 die Referendarzeit für den Unterricht der Fächer Latein und Französisch an baden-württembergischen Gymnasien. Er kam dabei 1973 an das Königin-Charlotte- Gymnasium, eine angesehene Schule, die dabei war, der demographischen Entwicklung folgend, aus der Stuttgarter Innenstadt an den Stadtrand nach Möhringen umzuziehen und die sein weiteres Berufsleben bestimmen sollte. Über Bertschs Qualitäten als Lehrer und als Schulleiter kann ich mich nicht äußern. Ich habe ihn nie in diesen Funktionen erlebt. Was ich sagen kann, ist, dass mich seine Besonnenheit und Gelassenheit von Jahr zu Jahr mehr überzeugten. Ich glaube nicht, dass diese Tugenden angeboren waren. Sie bewährten sich besonders in den Jahren seiner schweren Krankheit. Nicht jedem gelingt es so gut, sich selbst zu erziehen.
Den Vorwurf, er sei an der Schule nicht ausgelastet, nicht fürchtend, und wohl auch, weil kein besserer Kursleiter gefunden werden konnte, übernahm Bertsch von 1972 bis 1975 einen vierstündigen Lehrauftrag für Altfranzösisch an der Stuttgarter Universität, bis er während meines Habilitationsstipendiums von 1975 bis 1977 zur Vertretung meiner Ratsstelle an die Universität Tübingen abgeordnet wurde. Derlei wird von den für das Personalwesen verantwortlichen Beamten nicht unbedingt gern gesehen. Hansbert Bertsch überzeugte offensichtlich seine Vorgesetzten und seine Kollegen fachlich und menschlich. Er wurde noch während der Abordnung – ich konnte es damals fast nicht glauben – zum Oberstudienrat befördert. Neun Jahre nach seiner Ankunft im Königin-Charlotte-Gymnasium folgte 1982 die Ernennung zum Studiendirektor und stellvertretenden Schulleiter. Zwei Jahre später wurde er Schulleiter. Er übte dieses verantwortungsvolle Amt 20 Jahre lang bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand im Jahr 2004 aus. War in einem Haus mit über 50 Lehrerinnen und Lehrern und zuweilen über tausend Schülerinnen und Schülern der „Chef“. Wer ein solches Amt mit seinen unvermeidlichen Spannungen und Konflikten übernimmt, muss haben ein tapferes Herze.
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Bertsch war in seiner Schule beliebt, auch noch als machtloser Ruheständler. Er wohnte weiter in Möhringen.
Der Romanist blieb sich auch als Schulleiter treu. Im Jahr 1990 zögerte Bertsch nicht, als amtierender Oberstudiendirektor die Assessor-Prüfung im Fach Spanisch abzulegen, eine Prüfung, die es zum Zeitpunkt seiner Referendarzeit noch nicht gab. Ab 1992 konnte man an seiner Schule das (von ihm bereits 1978 als Grundkursfach eingeführte) Fach Spanisch auch als Wahlpflichtfremdsprache lernen. Es würde hier zu weit führen, alles zu berichten, was durch seinen Einsatz an seiner Schule und in deren Umfeld zur Förderung des Sprachunterrichts unternommen wurde.8 Bertsch war im Regierungsbezirk Stuttgart verantwortlich für die berufsbegleitende Zusatzausbildung im Fach Spanisch für bereits im Schuldienst stehende Fremdsprachenlehrer. Er führte 1987 an seiner Schule auch das Fach Japanisch ein. Nach dem, was hier bereits über ihn berichtet wurde, wird es niemand überraschen, dass Bertsch sich auch dieser Herausforderung mit Leidenschaft stellte. Er lernte Japanisch, organisierte Schulpartnerschaften und den Schüleraustausch mit Japan, reiste regelmäßig mit Schülern nicht nur nach Frankreich und Spanien, sondern auch nach Japan. Nur erfahrene Lehrer können einschätzen, was das bedeutet. Der Büchermacher veröffentlichte noch im Ruhestand die von ihm für Deutschsprachige bearbeitete Ausgabe eines international bewährten Japanischlehrwerks. Als ob das nicht genug wäre: In seinem Nachlass findet sich auch der Entwurf eines zweisprachigen Lernwörterbuchs der in Kerala gesprochenen Sprache Malayalam (pdf-Datei, 305 Seiten), zu der er 2015-16 in der Universität Tübingen drei Intensivkurse besucht hatte.
Man könnte Hansbert Bertsch für ein Arbeitstier halten, einen modernen Chalkénteros. Aber Bertsch verstand durchaus zu leben. Ich war selbst überrascht, als ich in der Übersicht über sein Leben las, dass er von 1977 bis 2000 jährlich mit der Familie Winterferien in Sent im Engadin machte. Sicher nicht nur aus Interesse am Rätoromanischen. In meiner Erinnerung an ihn dominieren zwei Wochen, die unsere Familien im Sommer 1978 in Noja am kantabrischen Meer verbrachten. Gerhard Rohlfs entspannte sich dort auch nach seinem achtzigsten Geburtstag noch regelmäßig Ende Juli bis Anfang August. In der Annahme, wir könnten dem alten Herrn hie und da behilflich sein, hatte Hansbert für unsere Familien eine Unterkunft besorgt. Rohlfs freute sich, die vertrauten deutschen Gesichter zu sehen. Aber er brauchte uns
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nicht. So wurden die Rittergeschichten aus Chrétien de Troyes, die Hansbert mit sehr echt klingenden altfranzösischen Zitaten gegen Ende des Nachmittags spannend zu erzählen wusste, für Kinder und Erwachsene zum Höhepunkt der Tage in Noja.
Von Hansbert Bertsch herausgegebene Bücher
Nach einer von H. Bertsch hinterlassenen Liste.
Mario Wandruszka, Wörter und Wortfelder. Aufsätze. Herausgegeben von Hansbert Bertsch.
Tübingen 1970, 154 S. = Tübinger Beiträge zur Linguistik 6.2. Auflage 1973.Rezensionen:
Manfred Höfler, Zeitschrift für romanische Philologie 88 (1972), S. 609.
Georg F. Meier, Zeitschrift für Phonetik, Sprachwissenschaft und Kommunikationsforschung 31 (1978), S. 431 f.
Eugenio Coseriu, Das romanische Verbalsystem. Herausgegeben und bearbeitet von Hansbert Bertsch. Tübingen 1976, 197 S. = Tübinger Beiträge zur Linguistik 66.
Spanische Ausgabe:
Eugenio Coseriu, El sistema verbal románico. Compilación y redacción de Hansbert Bertsch. Ciudad de México 1996, 186 S. Traducción de Carlos Opazo Velásquez.
Rezension:
Veronica M. du Feu, Kritikon Litterarum 11 (1982), S. 100-104.
H. Bertsch wurden keine weiteren Rezensionen bekannt. Nahezu alle romanistischen Arbeiten zu Tempus, Aspekt, Aktionsart usw. beziehen sich inzwischen auf das Verbalsystem Coserius.
Peter Rickard, Geschichte der französischen Sprache. Übersetzt aus dem Englischen und herausgegeben in Zusammenarbeit mit Edeltraud Bertsch von Hansbert Bertsch. Tübingen 1977, 200 S. = Tübinger Beiträge zur Linguistik 84.
Peter Rickard, A history of the French Language. London 1974.
Rezensionen:
Kurt Baldinger, Zeitschrift für romanische Philologie 94 (1978), S. 391-392.
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Klaus Hunnius, Archiv für das Studium der neueren Sprachen und Literaturen 215 (1978), S. 428-431.
Christian Schmitt, Vox Romanica 38 (1979), S. 317-319.
Antonio Tovar, Einführung in die Sprachgeschichte der Iberischen Halbinsel. Das heutige Spanisch und seine historischen Grundlagen. Übersetzt und herausgegeben von Hansbert Bertsch. Tübingen 1977, 135 S. = Tübinger Beiträge zur Linguistik 90. 2. Auflage 1983.
Antonio Tovar, Lo que sabemos de la lucha de lenguas en la Península Ibérica. Madrid 1968.
Rezension:
Kurt Baldinger, Zeitschrift für romanische Philologie 93 (1977), S. 687.
Francisco Rodríguez Adrados, Geschichte der griechischen Sprache. Von den Anfängen bis heute. Aus dem Spanischen übersetzt von Hansbert Bertsch. Tübingen und Basel: Francke 2001. XIX, 338 S. Nachwort des Übersetzers S. 337-338.
Francisco Rodríguez Adrados, Historia de la lengua griega. De los orígenes a nuestros días. Madrid 1999.
Rezension:
Christos Karvounis, Gnomon 81 (2009), S. 12-17.
Taschenbuchausgabe: Tübingen und Basel: Francke 2002. XIX, 338 S. [UTB 2317].
Rezension dazu:
Michael Meier-Brügger, Kratylos 50 (2005), S. 209.
Paolo Poccetti, Diego Poli, Carlo Santini, Eine Geschichte der lateinischen Sprache. Ausformung, Sprachgebrauch, Kommunikation. Übersetzt aus dem Italienischen von Hansbert Bertsch. Tübingen: Francke 2005. 500 S. Mit einem Register für die deutsche Ausgabe S. 449-495 und Anmerkungen des Übersetzers.
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Paolo Poccetti, Diego Poli, Carlo Santini, Una storia della lingua latina. Formazione, usi, comunicazione. Roma 1999. 3ª ristampa 2003.
Rezension:
Dietmar Schmitz, Forum Classicum 2/2007, S. 136-138.
Eugenio Coseriu, Lateinisch-Romanisch. Vorlesungen und Abhandlungen zum sogenannten Vulgärlatein und zur Entstehung der romanischen Sprachen. Bearbeitet und herausgegeben von Hansbert Bertsch. Tübingen: Narr 2008. 484 S. Bibliographie von Hansbert Bertsch S. 368-427.
Schriften des Eugenio-Coseriu-Archivs, Bd. 1.
Rezensionen:
Johannes Kramer, Zeitschrift für romanische Sprachen und ihre Didaktik 3/1 (2009), S. 162-166.
Julia Alletsgruber, Vox Romanica 68 (2009), S. 230-235.
Christian Schmitt, Romanistisches Jahrbuch 60 (2009), S. 194-198.
Benjamin García-Hernández, Online-Zeitschrift Energeia, Ausgabe 2 (2010), S. 85-87 [http://www.romling.uni tuebingen.de/energeia/de/index.html].
Marc van Uytfanghe, Romanische Forschungen 122 (2010), S. 511-517.
Wolf Dietrich, Zeitschrift für romanische Philologie 127 (2011), S. 660-668.
Rudolf Windisch, Anuar de lingvistică și istorie literară (ALIL), 51 (2011), Iași, S. 419-426.
Maria Selig, Revue de Linguistique Romane 76 (2012), S. 211-215.
Francisco Rodríguez Adrados, Geschichte der Sprachen Europas. Aus dem Spanischen übersetzt von Hansbert Bertsch. Innsbruck 2009. Innsbrucker Beiträge zur Sprachwissenschaft 131. 396 S. Mit einem Nachwort des Übersetzers. Ergänzende Bibliographie von Hansbert Bertsch S. 373-379.
Francisco Rodríguez Adrados, Historia de las Lenguas de Europa. Madrid 2008.
Rezensionen:
Andreas Schor, Vox Romanica 69 (2010), S. 237-239.
Daniel Kölligan, Beiträge zur Namensforschung 45 (2010) S. 118-121.
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Christos Karvounis, Gnomon 85 (2013), S. 606-609.
Claudio Marazzini, Kurze Geschichte der Italienischen Sprache. Aus dem Italienischen übersetzt von Hansbert Bertsch. Tübingen: Stauffenburg 2011, 266 S. Ergänzende Bibliographie von Hansbert Bertsch, S. 255-258.
Claudio Marazzini, Breve storia della lingua italiana. Bologna 2004.
Rezensionen:
Christian Schmitt, Romanistisches Jahrbuch 62 (2011), S. 254-257.
Annette Schiller, Zibaldone 8 (2012), S. 146-148.
Philipp Burdy, Zeitschrift für romanische Philologie 130 (2014), S. 1208-1210.
Gualtiero Calboli, Die Modi des griechischen und lateinischen Verbums 1966-2010. Forschungsbericht.
Übersetzung von Beiträgen aus dem Englischen, Französischen, Italienischen und Lateinischen sowie Redaktion des gesamten deutschen Textes des Forschungsberichts durch Hansbert Bertsch.
Teil 1 Lustrum 53 (2011), Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2012. S. 9-150.
Teil 2 Lustrum 54 (2012), Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2013. S. 9-208.
Keiichiro Okutsu – Akio Tanaka, Japanisch. Eine Einführung in Grammatik und Wortschatz. Übersetzt und bearbeitet von Hansbert Bertsch. Tübingen: Julius Groos 2013, 268 S. Mit einem Anhang von Hansbert Bertsch (S. 237-268): Lösungsvorschläge für die Aufgaben, Formen des Verbs und des Adjektivs im Überblick, Register, Wörterverzeichnis Japanisch-Deutsch, bibliographische Hinweise.
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1 Vgl. in der Festschrift zum 50 jährigen Bestehen des Narr-Verlags das entwaffnende Eingeständnis des Verlegers: „Am Anfang stand bekanntlich der pure Pragmatismus: Wenn der Meister selbst keine Bücher schreibt, muss eben sein gesprochenes Wort in Buchform Verbreitung finden.“ Narr, G. (2019): „Tübinger Beiträge zur Linguistik. Von Grauer Literatur zum Fundament eines Wissenschaftsverlags“, in: O. Hg. Vernarrt in Wissen. Tübingen: Narr Francke Attempto, 31.
2 Inzwischen ist Band 581 der Tübinger Beiträge zur Linguistik erschienen. Zufällig wiederum ein Buch zum Vulgärlatein.
3 Albrecht, J. (2019): „Folgenreiche Begegnung“, in: O. Hg., Vernarrt in Wissen. Tübingen: Narr Francke Attempto 2019, 95. Die Redlichkeit gebietet es, als Herausgeber von Nachschriften zu Vorlesungen Coserius hier mindestens noch die folgenden Kollegen zu nennen: Jörn Albrecht (Geschichte der Sprachphilosophie, Textlinguistik), Wolf Dietrich und Reinhard Meisterfeld (Geschichte der romanischen Sprachwissenschaft), Heinrich Weber (Sprachkompetenz). Zur Sprachphilosophie gingen voraus Nachschriften zum WS 1968/69 (Von der Antike bis Leibniz, hg. von Gunter Narr und Rudolf Windisch) und zum WS 1970/71 (Von Leibniz bis Rousseau, hg. von Gunter Narr). Davor waren bereits erschienen von Gunter Narr und Rudolf Windisch, als Hilfskräften des Lehrstuhls, erstellte Nachschriften zur Strukturellen Linguistik (WS 1967/68) und zur Transformationellen Grammatik (SS 1968).
4 Hansbert Bertsch kannte seinen Dante.
5 Ich habe für den Nachruf Bertschs mustergültige Besprechung der Ausgabe des Jeu de la Feuillée von Adam de la Halle durch Otto Gsell (1970) in ZfSL 83, 1973 noch einmal angesehen.
6 Jedes Buch wurde doppelt bestellt, einmal für die Bibliothek des Seminars und einmal mit separater Rechnung für die private Bibliothek des Professors, deren Schicksal auch fast zwanzig Jahre nach Coserius Tod noch nicht endgültig geregelt ist.
7 Ich weiß immer noch nicht, was für den heimatverbundenen Oberschwaben wichtiger war, die Alb oder das Erbe der Gegenreformation in den prächtigen Kirchen und Klöstern der Region. Wahrscheinlich die Alb. Ich habe mich nie getraut, den manchmal etwas scheuen Freund danach zu fragen.
8 Der Conseil général des Départements Rhône verlieh ihm schon 1985 eine Médaille d‘honneur für seine Verdienste um die Schulpartnerschaften und den Schüleraustausch zwischen Lyon und Stuttgart.
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